Mittwoch, 18. Januar 2012

Lisbeth Salander als Vorbild?

Am 16.1.2011 lieferte der linksliberale "Freitag" des Herrn Augstein Junior eine
etwas oberflächliche Betrachtung des Herrn Stieg Larsson und seiner Figur der
Lisbeth Salander.
Die ist für mich eine vorbildliche junge Dame und Larsson war ganz ein guter,
beides Personen die moralische Werte vermitteln können,
wie man diesem Artikel, dem es leider an Tiefgang fehlt,  immerhin entnehmen kann:

http://www.freitag.de/alltag/1202-a-z

meine etwas andere Sichtweise von Figur und Autor, abgesondert als Kommentar, wurde leider schlicht unterdrückt.
Damit er der Welt nicht verborgen bleibt, steht er nun hier:

Nicht nur die Probleme der schwedischen Gesellschaft „dräuen“, bei Stieg Larsson, an jeder Ecke. Die Parallelen zum aktuellem deutschen Geschehen treten uns nahezu die Augen aus. Sein Antifaschismus ist ein wirklicher, der - durch die hiesigen faschistischen Morde und den staatlichen Umgang damit, einen deutlich visionären Charakter erhält.

Gewalt zeigt er als einzig mögliche, lebenserhaltende Reaktion einer sehr schmächtigen Frau gegenüber menschenverachtenden Feinden. Wo finde ich da „Lust an der Gewalt“?

Liefern willfährig zum duschen gegangene Opfer deutscher Gaskammern ein besseres Vorbild?



Der Versuch Nazis „die andere Backe hin zu halten“ hinterlässt auch heute täglich reale schmerzhafte Eindrücke. Ein Spaziergang in unpassender Bekleidung durch Dortmund könnte schlagartig "tiefe Eindrücke", wenn nicht sogar eine realistische Einschätzung der Situation hinterlassen.

Wie viele Adressen davon Betroffener brauchen sie noch TP?

Das Verständnis der Bundesfamilienministerin (deutsch ist sie in einem sehr, sehr negativen Sinne) von Extremismus ist deckungsgleich mit dem von Polizei und Verfassungsschutz.

Die Auswirkungen dieses Verständnisses können hierzulande vielerorts besichtigt werden. Versagen werden sie, noch immer nicht genannt.

Trotzdem vermitteln diese Auswirkungen Wirklichkeit.

 Wie viele Lisbeth Salander mag es wohl derzeit in Deutschland geben?

 Nun meine ich nicht die dank H&M so Eingekleideten.

Die sind, dank Kristina Schröder und ihren Vorgängern am Unterrichtsstoff deutscher Schulen längst verblödet. Denen reicht die Pose, ein bezahlbarer Anschein von Revolte.

 Ich meine die mit ähnlich nachhaltigen Eindrücken fehlender staatlicher Gerechtigkeit wie Lisbeth! Dank Hartz IV sind es mehr geworden.

 Zu viele davon werden schon bei den Nazis gelandet sein.

 Nicht ganz wenige aber haben andere, mehr Denken und Reflektion erfordernde Vorbilder, wenn nicht sogar Ideale. Die lassen  sich nicht vor die Karren staatstragender, an der Willensbildung scheiternder Vereinigungen spannen.

Denen vermittelt Stieg Larsson mehr Identifikation und ein glaubwürdigeres Weltbild als der durchschnittlich geschädigte Normalbürger sich derzeit vorstellen kann.

Sinn, Inhalt und Gewicht der Geschichte von Lisbeth Salander liegt weit außerhalb von Vermarktungsrechten, vordergründiger Ästhetik und dem Verkaufserfolg.

Der, leider vor der Zeit verschiedene, Herr Larsson hätte seine Freude daran.

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