"#Syrien,
das ist seit Jahren der Inbegriff von blutigem Bürgerkrieg, IS-Terror
und Stellvertreterkrieg der Mächte im Ringen um Einfluss im Mittleren
Osten. Aber die notleidende syrische Bevölkerung floh nicht nur nach
Europa, viele Menschen fanden auch innerhalb des Landes Zuflucht: im
Norden Syriens, in der Region #Rojava,
an der Grenze zur Türkei. Hier leben Kurden, Araber, Aramäer und Syrer
friedlich zusammen, seien es Muslime, Jesiden oder Christen. Oberste
Prinzipien sind autonome Selbstverwaltung, Frauenemanzipation, Schutz
und anteilige Beteiligung von Minderheiten und religiöse Toleranz. Diese
Grundsätze sind in einer Art Verfassung, dem sog. Gesellschaftsvertrag,
niedergelegt.
Aber funktioniert das auch in der Praxis? Wie kann
es gelingen, jahrhundertealte Gesellschaftsstrukturen und
Geschlechterbeziehungen aufzubrechen, die noch von traditionellen
Handlungsmustern geprägt sind?
phoenix-Autor Robert Krieg lernt
Menschen kennen, die das gesellschaftspolitische Experiment der
Demokratie von unten tragen und voranbringen wollen. In der Kleinstadt #Amûdê,
die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt, begleitet er Sitzungen
von Stadtteilkomitees, besucht eine Ladenkooperative und eine
Textilmanufaktur. Besonders aktiv sind die Frauen, die ihre neu gewonnen
Rechte nutzen. Sie bringen sich einerseits politisch in der kommunalen
Selbstverwaltung ein, wenn auch unentgeltlich. Andererseits werden sie
wirtschaftlich unabhängig durch Arbeitsplätze, die sie selbst geschaffen
haben. Noch steht vieles am Anfang und muss erst erkämpft werden, aber
auch Männer bis hinauf zu den ehrwürdigen Älteren unterstützen sie, um
gemeinsam dem gesellschaftspolitischen Ideal der #Basisdemokratie näherzukommen."
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